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Antibiotika vs. Viren: Japan ist mit großen gesundheitlichen Missverständnissen konfrontiert

Antibiotika vs. Viren: Japan ist mit großen gesundheitlichen Missverständnissen konfrontiert

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage hat einen beunruhigenden Irrglauben eines großen Teils der japanischen Bevölkerung ans Licht gebracht. Fast 60 % der Befragten glaubten, dass Antibiotika eine Erkältung wirksam behandeln können. Dieser Irrglaube kann zu einem falschen und übermäßigen Einsatz von Antibiotika führen, was wiederum das Risiko einer antimikrobiellen Resistenz erhöhen kann.

Antibiotika sind zur Bekämpfung von bakteriellen Infektionen gedacht. Erkältungen, Grippe und Symptome wie Halsschmerzen oder eine laufende Nase sind jedoch auf virale Infektionen zurückzuführen. Das bedeutet, dass Antibiotika gegen diese Krankheiten nicht nur unwirksam sind, sondern ihr Einsatz in solchen Fällen auch kontraproduktiv ist. Das Zentralkrankenhaus des Nationalen Zentrums für globale Gesundheit und Medizin in Tokio weist auf diesen entscheidenden Unterschied hin.

Ergebnisse der Umfrage

Rund 67 % der Eltern mit Kindern im Vorschulalter glauben, dass Antibiotika Viren bekämpfen können, wobei etwa 56 % den Eindruck haben, dass sie eine Erkältung heilen können. In einem anderen Umfragesegment, das sich auf Personen im Alter von 15 Jahren und älter konzentrierte, glaubten etwa 63 %, dass Antibiotika gegen Virusinfektionen wirksam sind. Schockierenderweise standen Grippe, Erkältungen und sogar COVID-19 ganz oben auf der Liste der Viren, die nach Ansicht der Befragten mit Antibiotika behandelt werden können.

Warnung der WHO

Die Weltgesundheitsorganisation warnt davor, dass der Missbrauch und der übermäßige Einsatz von antimikrobiellen Mitteln eine wichtige Rolle bei der Entstehung arzneimittelresistenter Erreger spielen. Solche Erreger machen die Behandlung von Infektionen immer schwieriger, manchmal sogar unmöglich.

Japans Antwort auf die antimikrobielle Resistenz

Die japanische Regierung hat das Ausmaß der antimikrobiellen Resistenz, die von Fachleuten im Gesundheitswesen oft als "stille Pandemie" bezeichnet wird, erkannt und ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Als Reaktion darauf wurde ein ehrgeiziger Fünf-Jahres-Aktionsplan ausgearbeitet, der bis zum Ende des Plans eine deutliche Reduzierung des täglichen Antibiotikaverbrauchs anstrebt.

Quelle: Japan Times

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