Geschäfte in Japan machen: Wichtige Knigge-Regeln, die Sie kennen müssen (Teil 2)
Datenschutz wird geschätzt
Japaner sind notorisch privat und zurückhaltend. Privatsphäre ist in Japan wichtig. Man kann seinen Namen aus dem Telefonbuch streichen lassen, wenn man will. Die Fenster sind so gestaltet, dass niemand hineinschauen kann. Vermeiden Sie es, zu Beginn einer Beziehung viele persönliche Fragen zu stellen. Das kann als aufdringlich oder unhöflich empfunden werden, während es für uns eine Möglichkeit ist, eine Beziehung aufzubauen. Dies könnte der Grund sein, warum Japan bei der Nutzung sozialer Medien hinter der Welt zurückbleibt.
Einem Artikel in Ad Age Digital aus dem Jahr 2021 zufolge besuchen nur 28 % der japanischen Internetnutzer monatlich Social-Media-Seiten. Die Zeit, die in Japan mit sozialen Netzwerken verbracht wird, beträgt 2,9 % im Vergleich zu 16,8 % in den USA.
Was Sie nicht wissen, kann Ihnen schaden!
Der Austausch von Geschäftsgeschenken ist in Japan eine wichtige Tradition, insbesondere beim ersten Treffen. Die Wahl des Geschenks sagt viel aus und kann eine falsche Botschaft vermitteln. Blumen wie Lotosblüten, Lilien, Kamelien und alle weißen Blumen werden für Trauerfeiern verwendet und sollten vermieden werden. Topfpflanzen sind mit einem negativen Aberglauben behaftet.
Der Kauf eines 4er-Sets von irgendetwas gilt als ungünstig. Auch die Zahl neun ist ungünstig. Vermeiden Sie die Farbe Rot für Weihnachtskarten, da Beerdigungsankündigungen in der Regel in Rot gedruckt werden.
Essstäbchen-Manieren sprechen eine deutliche Sprache
Wahrscheinlich wird zu Beginn der Mahlzeit ein Handtuch gereicht. Wischen Sie mit dem feuchten Handtuch nur Ihre Hände ab, nicht Ihr Gesicht. Wenn Sie sich von gemeinsam genutzten Tellern bedienen und keine Utensilien zum Selbstbedienen vorhanden sind, nehmen Sie die Speisen mit dem anderen Ende Ihrer Stäbchen auf, um sie auf Ihren Teller zu legen. Stochern Sie nicht mit den Stäbchen in den Speisen herum, auch wenn diese glitschig sind.
Nach dem Essen sollten Sie Ihr Gedeck so hinterlassen, wie Sie es vorgefunden haben. Das bedeutet, dass Sie Ihre benutzten Essstäbchen in ihre Papiertaschen oder -halter legen und die Deckel von kleinen Tellern wieder aufsetzen. Es kann nicht schaden, die verschiedenen Arten von Sushi zu kennen. Informieren Sie sich über einige der Unterschiede, damit Sie nicht ungebildet wirken.
Beachten Sie die inoffizielle Kleiderordnung
Geschäftskleidung ist in Japan konservativ. Männer tragen konservative Geschäftsanzüge und fügen sich in die Gruppe ein. Frauen sind angehalten, ihren Schmuck minimal zu halten und nicht aufzufallen. Es wird auch darauf geachtet, dass Frauen keine hohen Absätze tragen, wenn sie dadurch ihre männlichen japanischen Kollegen überragen.
Auf die kleinen Dinge kommt es an
Die Beachtung kleiner Höflichkeitsregeln ist in Japan ein wichtiges Mittel, um Respekt zu zeigen. So gilt es beispielsweise als geschmacklos, sich in der Öffentlichkeit, z. B. in einem Sitzungssaal, die Nase zu schnäuzen. Am besten entschuldigen Sie sich und gehen hinaus. Wir alle wissen, dass wir unsere Schuhe an der Tür ausziehen und Hausschuhe tragen müssen, die uns der japanische Gastgeber zur Verfügung stellt, aber das ist noch nicht alles. Es kann sein, dass Sie Ihre Hausschuhe ausziehen müssen, wenn Sie einen Tatami-Boden vorfinden, eine Art Matte, die nur mit nackten Füßen oder Socken betreten werden darf. Wenn Sie in den Waschraum gehen, haben Sie vielleicht ein weiteres Paar Hausschuhe, das nur für den Waschraum reserviert ist. Es wird zwar nicht erwartet, dass Sie all dies wissen, aber es wird bemerkt und geschätzt, wenn Sie es tun.
Japaner lassen sich nicht gerne unter Druck setzen oder konfrontieren. Gehen Sie bei der Präsentation Ihres Geschäftsvorschlags behutsam und überzeugend vor. Legen Sie nicht so viel Wert auf Entscheidungen und Fristen. Konzentrieren Sie sich auf Punkte, über die Sie sich einig sind, und bauen Sie darauf auf. Lassen Sie sich bei der Präsentation Zeit. Japaner empfinden es als respektlos, den Prozess zu überstürzen. Nutzen Sie die Zeit, die Sie während des Treffens für verschwendet halten, um Vertrauen aufzubauen und die Geschäftsbeziehung zu festigen.
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